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The End of Hierarchy: DAOs

Georg Loewen

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Marlene Ronstedt, Mitbegründerin von Data Union DAO , und Nishant Bhaskar, Mitbegründer und CEO von Lomads DAO, über das Konzept der dezentralisierte autonome Organisation (DAO).

Die Tatsache, dass wir kaum Kontrolle und Ownership über unsere Daten haben, ist einer der großen Nachteile im Web2. Das Web3 verspricht, diese Probleme aus der Welt zu schaffen. Dabei spielen dezentralisierte autonome Organisationen – kurz: DAO – eine große Rolle.

Wie lassen sich diese Probleme also am besten angehen?

Kontrolle über die eigenen Daten

Vorhang auf für Marlene Ronstedt und Data Union DAO. Die grundsätzliche Idee hinter Data Union ist, Daten wieder zu dem zu machen, was sie sind und zwar zum Eigentum ihrer ursprünglichen Besitzer. Mit Data Union sollen Menschen aktiv selbst entscheiden können, wofür sie ihre Daten nutzen wollen. Sobald sie das tun, werden sie für ihren Beitrag entlohnt.

Nehmen wir folgendes an: Spotify-Nutzer:innen würden ihre Daten – Tracks, die sie in ihrer Bibliothek gespeichert haben, Künstler:innen oder Playlists, denen sie folgen uvm. – zusammentragen. Ein Interessent könnte diesen Datensatz sofort kaufen oder die in Echtzeit synchronisierten Daten abonnieren.

Für jeden Beitrag, der zu diesem aggregierten Datensatz geleistet wird, würden die Nutzer:innen in Krypto-Währung bezahlt. Ein Szenario, das bereits so stattfindet: Swash ist bisher die größte Data Union in diesem Bereich und zählt mehr als 400.000 Mitglieder.

Dezentralisierte autonome Organisationen

Es gibt verschiedene Definitionen und Grundgedanken darüber, was eine DAO überhaupt ist:

  • Es gibt autonome DAOs, die mit intelligenten Verträgen arbeiten und Entscheidungen automatisch ausführen.
  • Bürokratische DAOs repräsentieren ein chaotischeres Modell, bei dem der Beitritt durch den Besitz des Tokens erleichtert wird und Entscheidungen von Mitgliedern umgesetzt werden müssen.
  • Zu guter Letzt gibt es noch CEO DAOs, die den Web2-Modellen am nächsten kommen. Dezentralisierung spiegelt sich hier in der Tatsache wider, dass das Projekt als Open Source angeboten wird. Teams sind dezentralisiert und Mitglieder sind überwiegend Token-Inhaber.

Darüber hinaus gibt es laut Nishant einige unterschiedliche Governance-Modelle. Da wäre zum einen das klassische DeFi-Modell: Je mehr man sich finanziell beteiligt, desto mehr Stimmrecht hat man.

In einem weiteren Modell geht es nicht nur um die Höhe der finanziellen Mittel, die man dem Pool hinzufügt, sondern auch um den Ruf der DAO, das Einnahmenwachstum usw. Ein drittes Modell stellt Urheber, ihre Supporter und die unter ihnen verteilten Stimmrechte in den Mittelpunkt.

Belohnungssysteme sind essenziell

Wichtig dabei ist: Anreize schaffen. Diese können die Form von Tokens, Rabatte, Rankings, Punkten, Leaderboards oder anderen Vorteilen annehmen. Aber warum?

„Weil DAO-Mitglieder nur dann etwas beitragen, wenn für sie ein Mehrwert besteht“

Nishant Baskar

Es gehe darum gutes Verhalten zu belohnen und schlechtes Verhalten zu ahnden. So arbeiten Marlene und ihr Team von Data Unions DAO derzeit an ihrem eigenen Governance Token. Dabei spielt auch das Krypto-Staking eine wichtige Rolle. Laut Marlene macht dies eine DAO besonders vertrauenswürdig.

Dass solche Technologien von der Gesellschaft angenommen werden, hängt stark von der kulturellen Einstellung gegenüber bestimmten Prozessen ab wie dem Teilen und der gemeinsamen Nutzung von Daten. Und eine solche Entwicklung, so Marlene, brauche Zeit.

Wer bereits heute damit anfangen möchte, muss sich nicht direkt zu Beginn mit Governance-Modellen oder Token herumschlagen, findet Nishant. „Stellt einfach ein kleines Team zusammen und experimentiert mit den neuen Strukturen.“

Die Grundlagen einer DAO sind einfach: Sie muss Menschen anziehen sowie ein klar definiertes Ziel und Mittel und Wege zur Wertschöpfung haben. Nishant und sein Team von Lomads DAO unterstützen dabei mithilfe von Tools, die den Einstieg erleichtern.


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